DEUTSCHLAND BRAUCHT EINE MILITÄRISCHE INNOVATIONSAGENTUR

Die Förderung von Innovation im militärischen Bereich ist zentral, um langfristig Frieden zu sichern sowie die Wehrhaftigkeit und Souveränität Deutschlands zu gewährleisten. Der Ukraine-Krieg und der fortschreitende Rückzug der USA aus dem Schutz Europas, sollten der Sputnik-Schock für Deutschland sein

In den vergangenen Jahren ist es SPRIND gelungen sich als Agentur zur Förderung von Sprunginnovationen national und international zu etablieren. Die Governance und Organisationsstruktur der SPRIND wird als Best-Practice gesehen. Daher empfiehlt die SPRIND die Gründung einer SPRIND.MIL – einer von der SPRIND unabhängigen militärischen Innovationsagentur, die nach Vorbild der SPRIND strukturiert wird. Die SPRIND.MIL soll durch die Förderung und Finanzierung der Technologieentwicklung die Lücken im Finanzierungskreislauf schließen. Der Fokus liegt dabei auf Innovationen von TRL 3 – 9. SPRIND.MIL wird daher den einzigartigen Ansatz haben mit der Bundeswehr, den Sicherheitsbehörden und europäischen Militärs transformative Technologien durch Red Teaming spezifisch zu identifizieren, zu testen, zu validieren und voranzutreiben.

Die SPRIND.MIL würde ein Budget von etwa 1 Mrd. Euro über die kommenden fünf Jahre benötigen, um einen nachhaltigen Effekt auf die militärische Innovationslandschaft zu haben. Die Gründung einer SPRIND.MIL sollte unmittelbar zu Beginn der neuen Legislatur entschieden werden.

  1. DEUTSCHLAND BRAUCHT EINE MILITÄRISCHE INNOVATIONSAGENTUR

Die Förderung von Innovation im militärischen Bereich ist zentral, um langfristig den Frieden zu sichern und die Wehrhaftigkeit und Souveränität Deutschlands zu gewährleisten. Wir können durch Technologieführerschaft einen nachhaltigen Vorteil für die Verteidigung und damit die notwendige Abschreckung erreichen, um auch zukünftig militärische Konflikte zu vermeiden.

In den USA wurde in Reaktion auf den Sputnik-Schock schon 1958 die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) gegründet, eine Innovationsagentur mit Fokus auf Technologien im Verteidigungssektor und direkter Anbindung an das US-Militär. Die DARPA hat seitdem rein militärische Technologien wie Tarnklappenflugzeuge und Präzisionswaffen entwickelt, aber auch zahlreiche Dual-Use Technologien wie Sprachassistenten, das Internet, Satellitentechnologie und GPS finanziert.

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  1. SPRIND ALS VORBILD

SPRIND wurde 2019 vor der Zeitenwende gegründet. Eines der Vorbilder war die US-amerikanische DARPA. Entsprechend der DARPA nimmt SPRIND Förderaufgaben auf dem Gebiet der Sprunginnovationen wahr, wobei bis heute der Schwerpunkt der SPRIND auf der Identifizierung, Validierung und Finanzierung von Innovationen mit primary use im zivilen Kontext gelegt wurde. Daneben finanziert die SPRIND bereits Dual-Use-Technologien, eine Zivilklausel liegt nicht vor.

In den vergangenen Jahren ist es SPRIND gelungen, stabile interne Prozesse und Finanzierungsinstrumente aufzubauen, sich als Agentur zur Förderung von Sprunginnovationen national und international zu etablieren und schließlich durch das SPRIND-Freiheitsgesetz (SPRINDFG) weitere Freiheiten und Befugnisse zu erlangen. Insgesamt wurden über 2.000 Projekteinreichungen bewertet, mehr als 150 potentielle Sprunginnovationen anfinanziert und über 20 Großfinanzierungen vergeben.

Die Governance und Organisationsstruktur der SPRIND wird international als Best-Practice gesehen. Das European Innovation Council EIC, die amerikanische National Science Foundation und die DARPA suchen den Austausch und wollen Veranstaltungsformate und Finanzierungsinstrumente der SPRIND übernehmen. Eine unabhängige Evaluation hat den Erfolg der SPRIND bestätigt.

Die SPRIND selbst ist nicht optimal für die Förderung von primär militärischen Technologien aufgestellt. Das Personal und das Unterstützungsangebot der SPRIND sind aktuell vor allem auf die Unterstützung ziviler Innovationen ausgerichtet. Zudem existieren aktuell auch nicht die notwendigen Strukturen, um in die Geheimschutzbetreuung aufgenommen zu werden.

Daher empfiehlt die SPRIND die Gründung einer SPRIND.MIL, einer von der SPRIND unabhängigen militärischen Innovationsagentur, die nach Vorbild der SPRIND strukturiert wird. Die SPRIND unterstützt gerne den Aufbau durch die Bereitstellung von Personal, Prozessen, Musterverträgen und ähnlichem. SPRIND kann SPRIND.MIL inkubieren, bis diese als eigenständige Gesellschaft handlungsfähig ist. Da das SPRIND Freiheitsgesetz zunächst nur für SPRIND gilt, wäre eine Novelle notwendig, um die im Rahmen des Gesetzes erteilte Beleihung auf die SPRIND.MIL zu erweitern. Diese Inkubationsarbeit hat die SPRIND bereits für die Sovereign Tech Agency und die EUDI Wallet geleistet.

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  1. SPRIND.MIL

SPRIND.MIL soll zentrale Anlaufstelle für die Unterstützung von transformativen (Sprung-) Innovationen im militärischen Umfeld sein. SPRIND.MIL soll offen sein für Entwicklungen aus Hochschulen sowie außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Startups und aus der Industrie. Ziel ist es, Technologieführerschaft zu erreichen, weshalb auch Innovationen aus anderen NATO-Staaten unterstützt und aktiv für die Bundeswehr erschlossen werden sollen.

SPRIND.MIL soll durch die Förderung und Finanzierung der Technologieentwicklung die Lücken im Finanzierungskreislauf schließen. Der Fokus liegt dabei auf Innovationen von TRL 3 – 9, also Technologien, die aus der Grundlagenforschung kommen und hin zur Marktreife entwickelt werden. SPRIND.MIL soll dadurch den zügigen Transfer von Forschungsergebnissen in die Anwendung unterstützen, um Technologieführerschaft zu erreichen.

Damit dieser Transfer erfolgreich ist, ermöglicht SPRIND.MIL durch die enge Zusammenarbeit mit der Bundeswehr, Sicherheitsbehörden und europäischen Militärs die erfolgreiche Einführung neuer Technologien im Verteidigungssektor. Aktuell scheitern insbesondere Startups häufig an die langen Beschaffungszyklen der Bundeswehr, weshalb SPRIND.MIL aus einem eigenen Budget Pilotprojekte und Feldtests sowie die Beschaffung von Pilotserien finanzieren soll.

Die Bundeswehr soll dabei regelmäßig früh im Innovationsprozess eingebunden werden. SPRIND.MIL wird daher den einzigartigen Fokus haben, mit der Bundeswehr, den Sicherheitsbehörden und europäischen Militärs transformative Technologien durch das Red Teaming (d. h. das reale Testen defensiver und offensiver Technologien von Startups, welche sich in die Position feindlicher Staaten versetzen und entsprechende Szenarien simulieren) spezifisch zu identifizieren, zu testen, zu validieren und voranzutreiben. SPRIND.MIL ermöglicht der Bundeswehr, Sicherheitsbehörden und europäischen Militärs einzigartige Einsichten in neue Technologien zu bekommen und deren Alleinstellungsmerkmale besser zu verstehen, um gegen solche existierenden Technologien schnelle Gegenmaßnahmen zu entwickeln oder durch SPRIND.MIL diese für den Einsatz bei der Bundeswehr, Sicherheitsbehörden und europäischen Militärs weiterzuentwickeln.

SPRIND.MIL soll dabei eng mit privaten Institutionen und Initiativen zusammenarbeiten. Defence Acceleratoren wie Palladion Defence, European Defense Tech, BASED und viele weitere Initiativen wären willkommen, um bei der Technologie- und Startup-Entwicklung zu unterstützen. Private und staatliche Angebote würden damit verknüpft werden, um Entwicklungsprojekte und Startups bestmöglich zu unterstützen. Zusätzlich werden Vertreter der Bundeswehr, europäischer Militärs, die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie und die Sicherheitsagenturen eingeladen, um bei Events in direkten Kontakt mit transformativen Technologien zu kommen.

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  1. EINBETTUNG DER SPRIND.MIL IN DAS BESTEHENDE MILITÄRISCHE INNOVATIONSÖKOSYSTEM

Die Gründung einer SPRIND.MIL ist nur sinnvoll, wenn die Agentur sich in das bestehende Innovationsökosystem einbettet und eine relevante Lücke schließt. Dabei ist insbesondere der Fokus auf transformative (Sprung-)Innovationen zentral.

Der Cyber Innovation Hub der Bundeswehr ist eine wichtige und erfolgreiche Institution der Bundeswehr, um bestehende Innovationen in der Bundeswehr einzuführen. Der Cyber Innovation Hub setzt dabei aber auf den Kauf bestehender externer Produkte und Dienstleistungen, die Finanzierung von Forschung & Entwicklung im Verteidigungsbereich steht nicht im Fokus. Damit werden wesentliche Verbesserungen in die Bundeswehr gebracht, gleichzeitig können Neuentwicklungen aber nicht relevant unterstützt werden und großvolumige, transformative Projekte sind kaum umsetzbar.

Die Cyberagentur wurde als Schwester-Agentur der SPRIND gegründet und soll insbesondere im Bereich der Cybersicherheit Zukunftstechnologien unterstützen. Die Cyberagentur hat dabei einen Fokus auf TRL 1-4, fördert also insbesondere Grundlagenforschung, aber eben nicht die Entwicklung hin zu marktreifen Produkten.

Grafik SPRIND.MIL
  1. UMSETZUNG

Die Gründung einer SPRIND.MIL sollte unmittelbar zu Beginn der neuen Legislatur entschieden werden. In 2025 sollte ein Haushaltstitel für die SPRIND.MIL eingerichtet werden.

SPRIND wäre bereit, die Inkubation der SPRIND.MIL zu übernehmen. SPRIND würde bis zu fünf Vollzeitäquivalente für den Aufbau der SPRIND.MIL und den Wissenstransfer bereitstellen. Zudem übernimmt SPRIND bei Bedarf federführend die Umsetzung erster Challenges. Damit wird der Schnell-Start der SPRIND.MIL sichergestellt, um eine unmittelbare Wirkung auf die Innovationsfähigkeit des Verteidigungssektors zu erreichen. Bis Anfang 2026 sollte der Aufbau der Strukturen, Prozesse und des Kern-Teams der SPRIND.MIL abgeschlossen werden.

Die Förderung von Innovation im militärischen Bereich ist zentral, um langfristig den Frieden zu sichern und die Wehrhaftigkeit und Souveränität Deutschlands zu gewährleisten. Wir können durch Technologieführerschaft einen nachhaltigen Vorteil für die Verteidigung und damit die notwendige Abschreckung erreichen, um auch zukünftig militärische Konflikte zu vermeiden.

In den USA wurde in Reaktion auf den Sputnik-Schock schon 1958 die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) gegründet, eine Innovationsagentur mit Fokus auf Technologien im Verteidigungssektor und direkter Anbindung an das US-Militär. Die DARPA hat seitdem rein militärische Technologien wie Tarnklappenflugzeuge und Präzisionswaffen entwickelt, aber auch zahlreiche Dual-Use Technologien wie Sprachassistenten, das Internet, Satellitentechnologie und GPS finanziert.

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