Viele Patient:innen sind auf Spendergewebe oder Organspenden angewiesen. Der hohe Bedarf an Spendergewebe und -organen kann aber bei weitem nicht gedeckt werden. Deshalb leiden Patient:innen unter langen Wartelisten und unzähligen medizinischen Herausforderungen oder sterben, noch bevor eine Spende verfügbar ist. Künstlich erzeugtes Gewebe dagegen verspricht eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität für diese Menschen.

In den letzten Jahrzehnten haben Wissenschaftler:innen, Ingenieur:innen und Ärzt:innen Werkzeuge entwickelt, um biologische Ersatzstoffe zu konstruieren, die natürliches Gewebe nachahmen. Das ultimative Ziel, die Grenzen der herkömmlichen Organtransplantation zu überwinden, ist jedoch weiterhin unerreicht.

Tissue Engineering

Demonstrieren Sie: die Machbarkeit eines neuartigen Ansatzes von Tissue Engineering für eine erste Transplantation beim Menschen.

Ziel ist es, ein fortschrittliches Konzept zu entwickeln, welches das bisher am weitesten entwickelte künstliche Gewebe hervorbringt. Dieses Gewebe muss dem natürlichen Gewebe des Menschen so nahe wie möglich kommen (Größe, Struktur, Komplexität) und kann Elemente wie das Engineering von Zellen, die Entwicklung von Gewebearchitektur oder technische Materialien umfassen.

Am 1. November 2023 ist der SPRIND Funke mit insgesamt vier Teams in Stufe 1 gestartet. Ziel der ersten Stufe mit einer Laufzeit von zehn Monaten ist die Demonstration der Eigenschaften des künstlichen Gewebes. Die SPRIND unterstützt mit bis zu 500.000 EUR. In der abschließenden zweiten Stufe mit einer Laufzeit von zwei Monaten stehen den Teams jeweils bis zu 100.000 EUR zusätzlich zur Verfügung, um die Planung eines First-in-human Trial voranzutreiben. Die Teams werden außerdem durch die SPRIND begleitet, beraten und mit weiteren Expert:innen vernetzt.

Cellbricks GmbH

Cellbricks GmbH

ZonalCartHT – Bizonal cartilage grafts

ZonalCartHT –
Bizonal cartilage grafts

Muscle Engineering for Human Transplant

Muscle Engineering
for Human Transplant

Functional Bioprinted Pancreas Tissue

Functional Bioprinted
Pancreas Tissue

Science-Youtuber Jacob Beautemps hat sich den 3D-Bioprinter vom Funken-Team Cellbricks vor Ort angeschaut.

Breaking Lab Cellbricks

Nein, das Ziel des SPRIND Funkens ist explizit die Herstellung von Gewebe außerhalb des Körpers mit anschließender Transplantation zur Wiederherstellung der Organfunktion bzw. zum Ersetzen eines Organs.

Nein, es ist nicht geplant, den gleichen SPRIND Funken nächstes Jahr zu wiederholen. Dennoch ist es möglich, dass weitere Aktivitäten in diesem oder angrenzenden Themengebieten durchgeführt werden oder dass die Projekte des aktuellen Funkens weiter gefördert werden.

Nein, Zell- und Gentherapien sind nicht zugelassen, auch wenn sie nach Injektion zur Wiederherstellung der Organfunktion dienen. In diesem Funken liegt der Fokus auf der ex vivo Herstellung von transplantierbarem Gewebe. Damit sind klassische Gen- und Zelltherapien explizit ausgeschlossen. Nicht ausgeschlossen sind zu transplantierende Gewebe, die ex vivo durch Zell- oder Gentherapien modifiziert wurden.

Nein. Es muss lediglich aus dem Arbeitsplan deutlich werden, dass die Aufgaben für das entsprechende Team zu bewältigen sind.

Ja, im Prinzip können bereits publizierte Technologien genutzt werden. Ein Hauptaugenmerk beim Funken liegt jedoch auf unkonventionellen und innovativen Ideen, sodass neuere Ideen einen höheren Stellenwert besitzen.

In Stufe 1 nehmen maximal 8 Teams und in Stufe 2 maximal 6 Teams teil.

Alle von den Teams vorgeschlagenen Arbeiten sollten realistisch im Zeitraum des Funkens durchgeführt werden können. Dennoch besteht die Möglichkeit, auch über den Zeitraum des Funkens restliches Geld auszugeben.

Im Funken geht es vor allem um Schnelligkeit, da Stufe 1 mit 8 Monaten Laufzeit nur einen begrenzten Zeitraum vorgibt. Ein komplett neuer Tierversuchsantrag wird höchstwahrscheinlich erst zu spät genehmigt, um aussagekräftige Ergebnisse innerhalb der Laufzeit zu generieren.

Die Rechte am geistigen Eigentum, die während des Funkens durch die Teams geschaffen wird, verbleiben bei den Teams. Die SPRIND erhält ein unentgeltliches und nicht-exklusives Nutzungsrecht an den gefundenen Ergebnissen. Die Teams verpflichten sich, Lizenzen gegenüber Dritten zu marktüblichen Bedingungen einzuräumen. Details können der Teilnahmevereinbarung entnommen werden, die zusammen mit der Aufforderung zur Projekteinreichung veröffentlicht wird.

Alle Ausgaben, die der Erreichung des Challenge Ziels dienen, können mit SPRIND-Mitteln finanziert werden. Dies können beispielsweise Personalkosten, Geräte und Materialien oder Miete sein.

Bewerbungen durch Projektkonsortien sind zulässig. Der federführende Konsortialpartner muss als alleiniger Vertragspartner der SPRIND identifizierbar sein und den Hauptsitz in der Europäischen Union, in der Europäischen Freihandelszone (EFTA), dem Vereinigten Königreich oder Israel haben.

Die SPRIND ist entschlossen, Innovator:innen darin zu unterstützen Sprunginnovationen umzusetzen. Falls die SPRIND während der Challenge Sprunginnovationspotential in den Teams identifiziert, kann deren Arbeit auch nach Abschluss der Challenge weiter unterstützt werden.

Ein Expertenteam der SPRIND trifft eine Vorauswahl aus den eingegangenen Bewerbungen. Die finale Entscheidung zur Zulassung zur Challenge wird auf Grundlage der Bewerbung und des Pitches vor einer Jury aus Wissenschaftler:innen, Branchenexpert:innen und Investor:innen getroffen. Der Pitch soll online Ende Oktober stattfinden.

Die Bewerbungsfrist endet am 30. September 2023 um Mitternacht MEZ.

Sie haben weitere Fragen?

Dann können Sie uns gern unter challenge@sprind.org kontaktieren.

Jano Costard, Challenge Officer
Jano Costard, Challenge Officer
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