Im Jahr 2021 verbrauchten die Haushalte 31 Prozent des insgesamt in Deutschland genutzten Erdgases. Mit heutiger Klimaschutz-Technologie ausgerüstet (Wärmepumpen, Energiespeicher, hocheffiziente Dämmung) könnten prinzipiell bis 2035 alle privaten Haushalte vom Gasnetz entkoppelt werden. In den meisten Fällen ist dies bereits heute auch wirtschaftlich gerechtfertigt. Allerdings reicht die aktuelle Rate von 154.000 neu installierten Heizungswärmepumpen in 2021 bei weitem nicht aus, um die 19,3 Millionen Wohngebäude in Deutschland, darunter 16 Millionen Einfamilienhäuser, in diesem Zeitraum auszurüsten. Stattdessen müsste die Rate der installierten Wärmepumpen sprunghaft ansteigen. Bei einem typischen S-Kurven Verlauf und einer Ziel-Durchdringung von 14 Millionen Wohngebäuden müssten jährlich bis zu 1,4 Millionen Wärmepumpen installiert werden, also 5.600 Wärmepumpen pro Werktag.
Hersteller müssten für einige Jahre Überkapazitäten aufbauen, die in der Folge nicht mehr voll ausgelastet werden können, bis die erste Welle der massenhaften Ersetzung alter Wärmepumpen mit 15 bis 20 Jahren Versatz auftritt. Dies birgt die Gefahr des Aufbaus von Überkapazitäten bei den Herstellern und den Handwerksbetrieben. Hier gibt es einen Zielkonflikt zwischen der betriebswirtschaftlichen Betrachtung und der gesamtgesellschaftlichen Herausforderung der raschen Entkopplung möglichst vieler privater Haushalte von fossilen Energieträgern. Dieser Effekt tritt nicht nur bei der Wärmepumpe ein, sondern ist auch für weitere Klimaschutz-Technologien beobachtbar wie Energiespeicher, hocheffiziente Wärmedämmung, etc.
Zur Lösung der Skalierungsproblematik schlägt die SPRIND ein Programm vor, welches freiwerdende die Produktionskapazität der Automobilzulieferer nutzt, um die Klimaschutzziele in Deutschland zu erreichen.
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