Dieter Willbold ist unter anderem Familienmensch, Extremfrühaufsteher, Vielpendler, Jogger, Biochemiker, Biophysiker, Prion-Koryphäe, Institutsdirektor und Ausgründer.

Vor allem ist er der Mann, der die Alzheimer-Forschung revolutioniert.

DIE INNOVATION: DIE KREATIVE ZERSTÖRUNG TOXISCHER VERBÜNDE

Die Alzheimersche Krankheit: eine Diagnose, die das Leben von Betroffenen und Angehörigen nachhaltig verändert. Der Zerstörungsprozess im Gehirn läuft in perfider Unaufhaltsamkeit so ab: Da gibt es ungefährliche Einzelproteine, die Monomere, im Gehirn, die Abeta-Moleküle. Diese ballen sich zusammen und können ihre ursprüngliche Funktion dadurch nicht mehr wahrnehmen und richten nun Schaden an Nervenzellen und Nervenkontakten an – sie sind neurotoxisch. Noch schlimmer: Die toxischen Knäuele, die Oligomere, vermehren sich selbst auf Kosten der Monomere und lassen immer mehr Neuronen im Gehirn sterben. Die Hirnmasse nimmt ab, der Mensch wird zunehmend vergesslich, verändert seine Persönlichkeit und kann das normale Alltagsleben immer schwieriger bewältigen.

Laborgeräte

„Sind die toxischen Strukturen beseitigt, kann man die verheerende Krankheit stoppen.“

Dieter Willbold schaut auf diese langsam voranschreitende Zerstörung der Nervenzellen schon lange mit wissenschaftlicher Abgeklärtheit und Akribie. Einerseits als Experte für alles, was mit der Struktur, Funktion und Dysfunktion von Proteinen zu tun hat. Vor allem aber – und das ist revolutionär– schaut er urphysikalisch, gleichgewichtsorientiert. So wird ihm klar, wo der Hebel für Heilung angesetzt werden muss: Es gilt, das Gleichgewicht zwischen dem guten Einzelprotein und dem toxischen Knäuel zu verschieben. Und das geht nur, so Willbold, indem man einen Wirkstoff hinzufügt, der seine Wirkung im Gehirn entfaltet und dafür sorgt, die Monomer-Struktur zu stabilisieren und die Oligomere in ungefährliche Monomere direkt und ohne Zutun des Immunsystems zu zerlegen.

Genau diesen anti-prionischen Wirkmechanismus, der die Ausbreitung und Vermehrung der Oligomere stoppt und verhindert hat Dieter Willbold – mit seinem Unternehmen Priavoid, einer Forschungs-Ausgründung – untersucht und den entsprechenden Wirkstoff entwickelt. PRI-002 ist ein sogenanntes All-D-Peptid, relativ günstig herstellbar und oral verabreichbar. Es muss also zum Beispiel nicht injiziert werden – ein riesiger Vorteil für Patient:innen. Der Wirkstoff ist wichtig, die Sprunginnovation liegt aber im mode of action, stellt Willbold klar. Der Prozess ist das Bahnbrechende, das Zerlegen neurotoxischer Protein-Verbünde in harmlose Monomer-Bausteine. Und führt weiter aus: Sind die toxischen Strukturen beseitigt, kann man die verheerende Krankheit stoppen.

Die klinischen Phase-1-Studien an gesunden Probanden, in der es um Sicherheit und Verträglichkeit des Wirkstoffs geht, sind bereits erfolgreich verlaufen. Um den Wirkstoffkandidaten zusammen mit der SPRIND weiterzuentwickeln, wurde 2021 die PRInnovation GmbH, ein Tochterunternehmen der SPRIND, gegründet; die PRInnovation GmbH übernimmt dabei die Aufgaben und Pflichten des Sponsors der klinischen Studie. PRInnovation und Priavoid bilden eine Forschungskooperation, bei der inzwischen rund zehn Mitarbeiter:innen angestellt sind.

Laborgeräte
© Forschungszentrum Jülich / Ralf-Uwe Limbach

Drei Phase-1-Studien konnten bereits mit erfreulichen Ergebnissen abgeschlossen werden. Prof. Oliver Peters, der von klinischer Seite zum Team gekommen ist und als Chief Medical Officer neue Impulse setzt, betont die hohe Verträglichkeit und das Fehlen von Nebenwirkungen in Bezug auf die Behandlung. Besonders eine Behandlung über einen Zeitraum von Jahren, wie er bei der Alzheimererkrankung notwendig ist, um therapeutische Erfolge zu erreichen, verlangt eine hohe Verträglichkeit des Wirkstoffes, gute Praktikabilität der Applikation und die Abwesenheit von Nebenwirkungen. Die Ergebnisse der zuletzt durchgeführten klinischen 1b-Studie mit PRI-002 an Patienten stimmen uns in diesem Kontext sehr positiv. Um das überzeugende und vorteilhafte Sicherheitsprofil weiter zu untermauern, wird PRI-002 in einer Placebo-kontrollierten Phase-II-Studie an 270 Patienten in zunächst sechs europäischen Ländern getestet.

Auf der nun genehmigte Phase-2-Studie ruhen große Hoffnungen, zählt doch allein Deutschland rund 1,1 Millionen Alzheimer-Patienten, für die bis heute keine effektiven, krankheitsverändernden und sicheren Medikamente zugelassen sind. Die Phase-2-Studie ist wegweisend für das Programm, so Philipp Bürling, CEO der Priavoid GmbH.

Und auch die PRInnovation GmbH, welche eigens für den Zweck der Durchführung dieser Studie von der SPRIND gegründet wurde, hat einen wichtigen Meilenstein erreicht. So sagt Dr. Kathrin Thiem, Geschäftsführerin bei der PRInnovation: Aufgabe der SPRIND ist es, Projekte mit Sprunginnovationspotenzial zu finanzieren, die einen großen Nutzen für die Menschheit haben, und für die es jedoch keine privatwirtschaftliche Finanzierung gibt. Wenn wir in dieser Studie die Wirksamkeit von PRI-002 zeigen können, so ist dies ohne jeden Zweifel eine Sprunginnovation.

Die Ergebnisse für diese Phase-2-Studie werden 2026 erwartet. Es wird angestrebt, dann nahtlos in eine entsprechende Phase-3-Zulassungsstudie zu gehen.

„Der Priavoid-Zug war bereits in voller Fahrt, als die PRInnovation bei hohem Tempo aufgesprungen ist. Gemeinsam sind wir nun noch schneller – und das macht Spaß“, sagt Alexander Brener, der gemeinsam mit Kathrin Thiem die Geschäftsführung der PRInnovation bildet.

PRInnovation

KONTEXT Dieter Willbold ist Professor für Physikalische Biologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Direktor des Instituts für Strukturbiochemie im Forschungszentrum Jülich. Aber natürlich forscht er nicht allein, sondern ist in ein Netz hochkompetenter Kolleg:innen und wissenschaftlicher Freunde eingebunden. So hat ihn zu seinem Unternehmen Priavoid der Biophysiker und Prion-Forscher Detlev Riesner animiert: Willbold, das ist eine tolle Idee, jetzt müssen Sie mal in die Pötte kommen und ausgründen. Riesner ist Mitbegründer mehrerer Biotech-Unternehmen, unter anderem des Diagnostikunternehmens Qiagen. Und ihn verbindet eine lange Freundschaft zu Stanley Prusiner, der 1997 den Medizinnobelpreis erhielt – für die Entdeckung, dass es Krankheitserreger gibt, die nicht aus DNA oder RNA bestehen, sondern aus Proteinen. Ihnen gab er den Namen Prion.

Die anti-prionische Wirkweise von PRI-002 inspirierte Dieter Willbold dazu, seine Ausgründung Priavoid zu nennen. Die Priavoid überträgt das anti-prionische Wirkprinzip von PRI-002 auf weitere Proteinfehlfaltungserkrankungen wie zum Beispiel Parkinson.

Hier geht es zur Ethik-Charta der PRInnovation.

INFORMATIONEN ZUR PRIMUS-AD-STUDIE Die PRImus-AD-Studie, deren Durchführung am 30.10.23 durch die Europäische Arzneimittel Agentur (EMA) genehmigt wurde, untersucht die Wirksamkeit und Sicherheit von PRI-002.

Weitere Informationen finden Sie unter Priavoid (Wirkweise von PRI-002) und PRImus-AD (Informationen zur PRImus-AD-Studie). Teilnehmende Prüfzentren in Deutschland und anderen Standorten sind über ClinicalTrials.gov – Stichwort PRImus-AD – einsehbar.

KONTAKT PRInnovation GmbH Lagerhofstraße 4 04103 Leipzig info@prinnovation.org

Geschäftsführung Dr. Kathrin Thiem Dr. Alexander Brener Amtsgericht Leipzig - HRB 39198 USt-ID DE346425760

DARUM ENGAGIEREN WIR UNS Weil wir die Alzheimer-Demenz heilen wollen. Weil wir Angehörige entlasten wollen. Weil wir die immensen Kosten und somit die Last für die Gesellschaft deutlich senken wollen. Weil wir von der Wirksamkeit, Verträglichkeit und Sicherheit unseres Wirkstoffs überzeugt sind. Weil wir den neuartigen anti-prionischen Wirkmechanismus gegen sich selbst vermehrende, toxische fehlgefaltete Moleküle in Patient:innen beweisen wollen.

DAS MACHEN WIR KONKRET Langzeit-Toxizitätsstudien durchführen. Klinische Phase-II-Studie zur Testung der Wirksamkeit von unserem innovativen Wirkstoff in Patienten mit Alzheimer-Demenz vorbereiten. Klinische Phase-II-Studie an Patient:innen en mit Alzheimer-Demenz durchführen. Wissenschaftliche Ergebnisse sammeln und der Gesellschaft zugänglich machen.

BLOCKBUSTER-POTENTIAL AUF DEM MARKT Alzheimer-Demenz ist eine der betreuungsintensivsten Krankheiten und verursacht entsprechend hohe Kosten für die Gesundheitssysteme – wir wollen die hohen Betreuungskosten von Alzheimer-Patienten senken. Milliardenschwerer Markt für Alzheimermedikamente.

PLATTFORMVALIDIERUNG Neuer anti-prionischer Wirkmechanismus wird validiert. Bei Erfolg kann die Erforschung weiterer neurodegenerativer Krankheiten mit prionischem Ursprung angestoßen werden.

DAS IST DAS POTENTIAL, DAS WIR SEHEN Aufhalten des Krankheitsfortschritts und Heilung der Alzheimer-Demenz. Altern in Würde ermöglichen. Eine enorme Aufwertung des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortes Deutschland. Weltverbesserung.

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