NEUE TECHNOLOGIEN FÜR ALTE STANDORTE

SPRIND und Transmutex veröffentlichen Umsetzungsstudie über eine beschleuniger­getriebenen Neutronenquelle, die auf dem Gelände eines ehemaligen Kernkraftwerks entstehen kann.

MARKTREIFE und Inbetriebnahme einer Gesamtanlage bestehend aus beschleunigergetriebener Neutronenquelle sowie Recycling- und Verglasungseinheiten sind technisch bis etwa 2035 möglich.

WIRTSCHAFTLICHKEIT

Bereits die erste Demonstrationsanlage (Investitionskosten bei sofortiger Errichtung von ca. 1,5 Mrd. EUR; jährliche Betriebskosten von gut 115 Mio. EUR) wäre mit den erwirtschafteten Erlösen aus medizinischen Radioisotopen, Rohstoffen für industrielle Zwecke, der Entsorgung atomarer Abfälle und Prozesswärme rentabel (Baukostenreduktion um ca. 30 % bei Nachnutzung ehemaliger AKW-Standorte). Der Nettobarwert beläuft sich je nach Szenario zwischen 1 und 7 Milliarden Euro. Da die Recyclingeinheit der Anlage bis zu vier Neutronenquellen versorgen kann, wären bei weiteren Einrichtungen signifikante Einsparungen zu erwarten.

SICHERHEITSKONFORMITÄT

Das Anlagendesign entspricht generell den deutschen sowie internationalen Sicherheitsanforderungen und Regelwerken. Es erreicht grundsätzlich durch die unterkritische Auslegung und Bleiabschirmung einen sehr hohen Sicherheitsstandard und verhindert die Weiterverbreitung von hochradioaktivem Material, bedarf aber noch einer detaillierteren Ausarbeitung.

Transmutex Reaktor

RECHTSRAHMEN

Die Anlage fügt sich trotz ihrer Neuartigkeit in die Systematik des bestehenden Rechtsrahmens ein. Insbesondere die für sie wesentliche Beschleunigereinheit könnte ohne Änderungen der Rechtslage errichtet werden. Die Verarbeitung hochradioaktiver Abfälle setzt jedoch Gesetzesänderungen voraus.

ROHSTOFFE UND GESELLSCHAFTLICHER NUTZEN

Der volkswirtschaftliche Wert der Anlage liegt neben der Unabhängigkeit, die sich aus den gewonnenen Rohstoffen (Cäsium, Krypton, Rhodium, Ruthenium, Strontium, Uran) ergibt, in der internationalen Reputation für den Forschungsstandort, der Entwicklung neuer Krebsmedikamente, der Attraktivität für die betroffenen Regionen (Arbeitsplätze, Zulieferer) und den CO₂-Einsparungen durch emissionsarme Energie (direkt: Prozesswärme und Geothermie, indirekt: Kreislaufwirtschaft statt Bergbau).

GEOTHERMISCHE ENERGIE

Eine deterministische statt probabilistischer Sicherheitsanalyse des Endlagers sowie die Volumenreduktion der langlebigen Abfälle um knapp 90 % ermöglichen weitere Kosteneinsparungen bei der Zwischen- und Endlagerung sowie die oberflächennahe geothermische Nutzung der Endlagerbehälter z. B. für Wärmepumpen.

ZEITRAHMEN UND GENERATIONENGERECHTIGKEIT

Die nicht wiederverwertbaren hoch-radioaktiven Abfälle des untersuchten AKW lassen sich absehbar innerhalb der Mindestbetriebsdauer der Anlage von 50 Jahren transmutieren. Nachfolgende Generationen werden durch die Reduktion der Radioaktivität der Abfälle von 1 Million auf unter 1 Tausend Jahre geschützt: Alle Aktinide und die für das geologische Endlager problematischen, wasserlöslichen Spaltprodukte wie Selen-79, Jod-129 und Technetium-99 werden zu über 99 % in einem sicheren, umweltschonenden und proliferationsresistenten Verfahren transmutiert. Eine Lösung für das Problem des letzten Kerns wird vorgeschlagen.

Fazit

Der Verzicht auf die Durchführung des geschilderten Programms in Deutschland auf der Basis von elektrochemischer Partitionierung und subkritischer Transmutation würde zahlreiche Nachteile und Risiken in Kauf nehmen und weiterhin eine erhebliche Verschiebung von Lasten zuungunsten zukünftiger Generationen darstellen.

Mehr Informationen zu dem Reaktor und Transmutex.

Die ausführlichen Ergebnisse der Umsetzungsstudie zur beschleunigergetriebenen Neutronenquelle:

Transmutex Logo
Send Email
LinkedIn
Instagram
Youtube
X (Twitter)
Newsletter
Für die Anmeldung zum SPRIND Newsletter gelten die aktuellen Datenschutzhinweise.
SprinD GmbH, Lagerhofstr. 4, 04103 Leipzig, info@sprind.org